Die Hausautomation steht mit dem Beginn des 21.Jahrhunderts erst am Anfang ihrer Erfolgsgeschichte. Ein spannender Markt für die kommenden Jahrzehnte. Die technische Basis ist oft rudimentär vorhanden, es fehlen aber oft konzeptionell umfassende (nichtproprietäre) Lösungen. Es mangelt insbesondere an :
- „Der“ Standard-Schnittstelle für die Hausautomation (Bussysteme und Ethernet-Varianten gibt es viele)
- Modularen Systemen verschiedener Hersteller die nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt werden können
- Killer-Applikationen als Marktöffner („must have“) für jeden potenziellen Kunden
Für den Endkunden ist nur schwer erkennbar, welche Lösungen die Richtung vorgeben werden und wie er zu einer für ihn passenden Entscheidung kommt. Darum hier ein paar grundlegende Merkmale :
- WLAN Funklösungen
+ relativ geringer Installationsaufwand
– eingeschränkte Bandbreite
– reduzierte Verbindungssicherheit ggü. Kabel - LAN (Kabel)
+ stabile Verbindungen
+ hohe Bandbreiten
– relativ hoher Installationsaufwand - Andere Bussysteme
+ Zielgruppengerechte Lösungen
– häufig Bindung an einen Hersteller (propietär)
– verhältnismässig teuer im Vollausbau / Ersatz - Aufbau „Marke Eigenbau“
+ preisgünstige Heimwerkerlösungen
– geringe Ausfallsicherheit
– langfristige Investitionssicherheit ? - …
Den skizzierten Lösungswegen ist gemeinsam, dass die hohe Innovationsgeschwindigkeit der Branche zu Inkompatibilitäten führt. Die Interoperabilität verschiedener Geräte wird verhindert, weil z.B. ein Hersteller keine Firmware-Updates mehr zur Verfügung stellt oder nur das neueste Produkt bei Google&Co auffindbar ist. In Chatrooms finden sich nach aufwändiger Suche oft wertvolle Hinweise, deren Aktualität aber ggf. zweifelhaft ist. So müssen z.T. nach wenigen Jahren funktionstüchtige Geräte ausgetauscht und entsorgt werden (sogar LAN-fähige Geräte). Das ist für die Hersteller zwar absatzfördernd, für den Kunden aber sehr unbefriedigend.
Vor diesem Hintergrund ist eine zukunftsorientierte Planung und Konzeption einer Hausautomation enorm wichtig. Zumal sich das Nutzerverhalten über Jahre hinweg gravierend ändern kann. Eine Kombination und Gewichtung der entscheidenden Parameter sollte vor Kauf und Inbetriebnahme reiflich überlegt werden. Dazu zählen neben der Funktionalität auch Investitionshöhe und beabsichtigter Nutzungszeitraum der Anlage(teile).